SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim belegt hervorragenden 9. Platz bei den deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsspielklassen!
Vom 29.5.-01.6.2014 wurden in Fröndenberg a. d. Ruhr die deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsklassen durchgeführt. Mit unter den 116 gemeldeten Teams, die bei den Damen und Herren Sieger der A-Klasse (bis Verbandsebene), B-Klasse (bis Bezirksebene) und C-Klasse (bis Kreisebene) ermittelten, war als Rheinhessenpokalsieger in der A-Klasse die SG Frei Laubersheim/Hackenheim/ Winzenheim.
In der Aufstellung Kristof Bielinski (Spitzenspieler und Teamführer), Holger Schwierz (Spitzenspieler und Nummer 2) und Christian Walser (Nr. 4) wurde das Team der Kombinierten in die sehr starke Gruppe 4 gelost mit Vertreten aus den Verbänden Württemberg-Hohenzollern (TTC Gnadental), Südbaden (DJK Offenburg), Hessen (TTG Margretenhaun-Künzell) und Sachsen-Anhalt (SG Aufbau Schwerz).
Anhand der gemeldeten Spieler konnte bereits vor dem ersten Aufschlag festgestellt werden, dass mit DJK Offenburg und der TTC Gnadental zwei sehr starke Teams mit Ambitionen auf den Titelgewinn in der Gruppe und die Chancen für die Kombinierten auf das Viertelfinale gering sind. Beispiel gefällig? Vor allem das Team aus Gnadental fiel durch den chinesischen Defensivkünstler Gao Peng auf, der aufgrund seiner sehr hohen Leistungszahl (TTR-Wert 2310) auch in der 1. oder 2. Bundesliga hätte spielen können. Somit war das erklärte sportliche Ziel, das Prestigeduell gegen die Nachbarn aus Hessen und auch das Match gegen die Vertreter aus Sachsenanhalt auf jeden Fall zu gewinnen. Alles andere wäre als Zugabe herzlich willkommen gewesen!
Dramatischer Auftaktsieg für SG bei den deutschen Meisterschaften! 4:3 Auftaktsieg der Kombinierten gegen SG Aufbau Schwerz! Walser wehrt Matchball ab und verhindert die Niederlage!
Rückblickend könnte man feststellen, dass wir unsere Gegner, die SG Aufbau Schwerz, Vertreter des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Auftaktmatch wohl ein wenig unterschätzt haben. Es sollte direkt zu Beginn das knappste und dramatischste Spiel dieser Meisterschaften für die SG sein.
Als Auswärtsmannschaft ausgelost entschied sich das Team hinter Bielinski an Position 2 Walser aufzustellen und an Position 3 Schwierz. Hintergrund dieser taktischen Variante war, dass Walser, er hat die härteste Rückhand in Rheinhessen (O-Ton Jürgen Jaap), im ersten Match dann direkt den gegnerischen Spitzenspieler zu fordern hatte, während der nervenstarke Schwierz ein ggfs. notwendiges Spiel 7 bei Spielstand von 3:3 spielen würde. Die Gegner von Schwerz waren Hoffmann, Finger und Schumann.
Im ersten Einzel spielte sodann Walser gegen Hoffmann. Alle SG-Beteiligten schauten mit zunehmendem Spielverlauf etwas überrascht. Walser agierte hektisch und übernervös, man sah ihm die Bürde der Aufgabe doch zu deutlich an. Letztlich unterlag er klar mit 0:3. Somit stand es im Mannschaftskampf 0:1, als Bielinski gegen Finger spielte. Hier war die Klassenunterschied aber bereits nach wenigen Bällen zu Gunsten von Bielinski deutlich sichtbar. Er dominierte den Gegner, der ebenfalls mit langen Noppen auf der Rückhand agierte und siegte mit 3:0 Sätzen. Ausgleich zum 1:1. Dann spielte Schwierz gegen Schumann. Ein gutes Los für Schwierz, denn er liebt das Spiel gegen Abwehrspieler. Er beherrschte den Spieler nach Belieben, wie die Satzgewinne von 11:5, 11:2 und 11:6 zeigen. Getrübt wurde dieses Bild nur im 2. Satz, wo Schwierz bei 10:7 eine kurze Phase der Unaufmerksamkeit hatte und diesen Satz noch dem Gegner mit 10:12 abgab.
Bei 2:1 für die SG kam es zum Doppel zwischen Bielinski/Schwierz und Hoffmann/Schumann. Da Bielinski und Schwierz in der Saison nicht zusammen Doppel spielen war unklar, ob das Doppel harmonieren würde. Insgesamt sah man sich trotzdem in der Favoritenrolle und eigentlich bereits auf der Gewinnerstraße. Man hätte sich nicht mehr irren können! Die Gegner aus Schwerz hatten Bielinski/Schwierz locker im Griff und siegten verdient mit 3:0-Sätzen. Verwunderung und Unverständnis ob der klaren Niederlage und schlechten Leistung machte sich breit. Der zweite Durchgang Einzel startete mit der Partie der beiden Spitzenspieler, Hoffmann bei Schwerz, Bielinski bei der SG. Ein Blick auf die TTR-Werte schob Bielinski eine leichte Favoritenrolle in diesem Einzel zu. Doch auch hier kam es anders, denn der Gegner Schumann kam ausgezeichnet gegen die Noppen von Kristof zurecht. Am Ende gewann Schumann gar mit 3:0 und die Kombinierten lagen mit 2:3 in Rückstand, eine für gänzlich unmöglich gehaltene Situation.
Im nächsten Spiel standen sich Walser und Schumann gegenüber. Hier war Walser erneut, wie in der ersten Partie, eher der Außenseiter, allerdings beherrscht er das Spiel gegen Abwehr ebenfalls und so war man bei der SG noch guter Hoffnung sich an den eigenen Haaren noch aus dem sich anbahnenden Schlamassel zu ziehen. Was in der Folgezeit geschah war Drama pur. Walser spielte die ersten beiden Sätze taktisch schlecht und schon unter der Last des Gewinnen-müssens zusammenzubrechen. Die ersten beiden Sätze gingen sang- und klanglos verloren, aber schon zu Ende des 2. Satzes konnte man erkennen, dass Walser sich nicht zum Opfervieh machen lassen würde. In der Satzpause machte er den Betreuern klar „ich packe das noch“. Und tatsächlich, ein komplett anderer Walser gewann Satz 3 nach Taktikwechsel klar mit 11:5, konnte sich nach knappem Spielverlauf mit einer immer besser treffenden Rückhand den 4. Satz mit 11:9 sichern. Der Entscheidungssatz musste gespielt werden und Walser spielte wie im Rausch, traf nun ganze Serien harter Schläge und führte bereits mit 9:1, die Freude auf der Bank ob das nahenden 3:3 Ausgleichs war bereits aus den Gesichtern abzulesen. Doch wie eng bei Walser Genie und Wahnsinn beisammen liegen, konnte man auch in diesem Einzel sehen. Er wollte nun unbedingt noch einen „Fernsehball“ (alle Spiele wurden auf Video aufgezeichnet) spielen, und spielte anstatt dessen auf einmal Fehler nach Fehler. Bei 9:7 gelang der Punkt, sodass Walser nun 3 Matchbälle hatte. Doch die aufkeimende Nervosität war nicht mehr abzustellen. Nach 4 Fehlern in Folge war die Katastrophe nur einen Punkt entfernt. Matchball Schumann, gleichbedeutend mit Matchball Schwerz zum 4:2 Sieg im Mannschaftskampf. Doch wieder wendete sich das Blatt. Den gegnerischen Aufschlag bei 11:12 wird Walser wohl nicht so schnell vergessen. Sekt oder Selters wird er sich gedacht haben. Er umlief die Rückhand und spielte seine beste und härteste Vorhand des Tages, beinahe ungläubiger Jubel bei Walser und den Fans ob des hochriskanten Spielmanövers. 12:12. Doch Schumann war noch nicht geschlagen. Unbeeindruckt machte er den nächsten Punkt und holte sich die zweite Chance das Match für sich zu entscheiden. Allerdings machte Schumann bei 13:12 dann den entscheidenden Fehler, denn er spielte Walser zweimal hintereinander auf der Rückhand an. Walser wehrte mit seinem Paradeschlag, einem knallharten Rückhandtopspin den 2. Matchball ab und erkämpfte sich dann seinen fünften Matchball. Bei 14:13 im Entscheidungssatz machte Walser dann tatsächlich den Sack zu und die SG war wieder im Rennen. Was für ein Spiel, was für ein Drama, aber was für ein Herz von Walser, der alle Höhen und Tiefen in diesem Match erleben musste, um sich am Ende mit einem süßen Sieg zu belohnen. In der Rückschau auf die 3 Tage Pokalmeisterschaften sicherlich das dramatischste, spannendste und wichtigste Spiel.
Im letzten Einzel des Tages spielte dann Schwierz gegen Finger. Da hier erneut ein Materialspieler Schwierz als Gegner gegenüberstand war Schwierz klarer Favorit, zudem war Schwerz doch ein wenig geschockt, man war nur einen Punkt entfernt von einem Sieg gegen die SG. Schwierz wurde dieser Rolle eindrucksvoll gerecht und ließ dem Gegner keine Chance. Ein klares 3:0 und somit der 4:3 Sieg gegen SG Aufbau Schwerz waren die Folge!
In der Summe ein ganz enge Kiste, die aber immer sportlich fair und in guter Stimmung ausgetragen wurde. Die SG war somit im Soll, was die eigenen gesetzten Ziele anbetraf, allerdings mit deutlich mehr Nervenkitzel als gedacht.
Foto: Christian Peinemann
SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim kommt mit 0:4 unter die Räder gegen die DJK Offenburg – Schwierz bei knapper Niederlage mit starkem Auftritt!
Bereits eine halbe Stunde nach dem Krimi gegen Schwerz stand das nächste Match auf dem Programm. DJK Offenburg, Vertreter des Verbandes Südbaden, hieß der wesentlich stärker einzuschätzende Gegner. Hier konnte sich die SG Erste überhaupt nur realistische Chancen auf den Sieg ausrechnen, wenn der Gegner nicht in Bestbesetzung antreten würde. Doch dieser Gefallen wurde nicht gewährt und so ist die Geschichte dieses Spiels vergleichsweise schnell erzählt.
Im ersten Match des Abends spielte Bielinski gegen Streicher. Einen Satz zeigte Bielinski, was sein variables Noppenspiel alles zu bieten hat. In diesem Satz beherrschte er den Gegner nach Belieben. Leider blieb es bei dem einen Satzgewinn und Bielinski verließ mit einer 1:3 Niederlage den Tisch.
Schwierz musste im zweiten Match gegen die Nr. 1 der Gäste, Yannick Schwarz, an die Platte. Obwohl nur 30 TTR Punkte voneinander getrennt agierte Schwarz schon beinahe überheblich, was Schwierz mit cleverer Spielweise zu 2 Satzgewinnen nutzen konnte. Bemerkenswert ist hierbei der Ball zum 1:0 im 4. Satz, wie Schwierz ein lupenreines Ass gegen den wieselflinken Gegner gelang. Im 5. Satz war Schwierz aber letzten Endes ohne echte Siegchance, vielleicht hätte er selbst mehr daran glauben müssen. So lag die SG mit 0:2 hinten.
Walser musste also im dritten Einzel erneut die Position mit dem Rücken zur Wand einnehmen. Gegen Lingert lieferte er ein starkes Match auf Augenhöhe ab, konnte aber leider die mutig und hochklassig erspielten Chancen nicht nutzen. Zu Buche stand am Ende ein dem Spielverlauf nicht entsprechendes 0:3.
Mit eben diesem Zwischenstand gingen Bielinski und Schwierz ins Doppel gegen Schwarz und Lingert. Hier war man leider chancenlos beim 0:3. Das Match endete somit mit 0:4 bei lediglich 3 Satzgewinnen. Die SG war am Ende des ersten Turniertages trotzdem zufrieden, da man neben dieser deutlichen und nicht gänzlich unerwarteten Niederlage den dramatischen Sieg gegen Schwerz auf der Habenseite zu verbuchen hatte.