Abschlussbericht zu den Deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsklassen

SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim belegt hervorragenden 9. Platz bei den deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsspielklassen!

Vom 29.5.-01.6.2014 wurden in Fröndenberg a. d. Ruhr die deutschen Pokalmeisterschaften der Verbandsklassen durchgeführt. Mit unter den 116 gemeldeten Teams, die bei den Damen und Herren Sieger der A-Klasse (bis Verbandsebene), B-Klasse (bis Bezirksebene) und C-Klasse (bis Kreisebene) ermittelten, war als Rheinhessenpokalsieger in der A-Klasse die SG Frei Laubersheim/Hackenheim/ Winzenheim.

In der Aufstellung Kristof Bielinski (Spitzenspieler und Teamführer), Holger Schwierz (Spitzenspieler und Nummer 2) und Christian Walser (Nr. 4) wurde das Team der Kombinierten in die sehr starke Gruppe 4 gelost mit Vertreten aus den Verbänden Württemberg-Hohenzollern (TTC Gnadental), Südbaden (DJK Offenburg), Hessen (TTG Margretenhaun-Künzell) und Sachsen-Anhalt (SG Aufbau Schwerz).

Anhand der gemeldeten Spieler konnte bereits vor dem ersten Aufschlag festgestellt werden, dass mit DJK Offenburg und der TTC Gnadental zwei sehr starke Teams mit Ambitionen auf den Titelgewinn in der Gruppe und die Chancen für die Kombinierten auf das Viertelfinale gering sind. Beispiel gefällig? Vor allem das Team aus Gnadental fiel durch den chinesischen Defensivkünstler Gao Peng auf, der aufgrund seiner sehr hohen Leistungszahl (TTR-Wert 2310) auch in der 1. oder 2. Bundesliga hätte spielen können. Somit war das erklärte sportliche Ziel, das Prestigeduell gegen die Nachbarn aus Hessen und auch das Match gegen die Vertreter aus Sachsenanhalt auf jeden Fall zu gewinnen. Alles andere wäre als Zugabe herzlich willkommen gewesen!

Dramatischer Auftaktsieg für SG bei den deutschen Meisterschaften! 4:3 Auftaktsieg der Kombinierten gegen SG Aufbau Schwerz! Walser wehrt Matchball ab und verhindert die Niederlage!

Rückblickend könnte man feststellen, dass wir unsere Gegner, die SG Aufbau Schwerz, Vertreter des Landesverbandes Sachsen-Anhalt im Auftaktmatch wohl ein wenig unterschätzt haben. Es sollte direkt zu Beginn das knappste und dramatischste Spiel dieser Meisterschaften für die SG sein.

Als Auswärtsmannschaft ausgelost entschied sich das Team hinter Bielinski an Position 2 Walser aufzustellen und an Position 3 Schwierz. Hintergrund dieser taktischen Variante war, dass Walser, er hat die härteste Rückhand in Rheinhessen (O-Ton Jürgen Jaap), im ersten Match dann direkt den gegnerischen Spitzenspieler zu fordern hatte, während der nervenstarke Schwierz ein ggfs. notwendiges Spiel 7 bei Spielstand von 3:3 spielen würde. Die Gegner von Schwerz waren Hoffmann, Finger und Schumann.

Im ersten Einzel spielte sodann Walser gegen Hoffmann. Alle SG-Beteiligten schauten mit zunehmendem Spielverlauf etwas überrascht. Walser agierte hektisch und übernervös, man sah ihm die Bürde der Aufgabe doch zu deutlich an. Letztlich unterlag er klar mit 0:3. Somit stand es im Mannschaftskampf 0:1, als Bielinski gegen Finger spielte. Hier war die Klassenunterschied aber bereits nach wenigen Bällen zu Gunsten von Bielinski deutlich sichtbar. Er dominierte den Gegner, der ebenfalls mit langen Noppen auf der Rückhand agierte und siegte mit 3:0 Sätzen. Ausgleich zum 1:1. Dann spielte Schwierz gegen Schumann. Ein gutes Los für Schwierz, denn er liebt das Spiel gegen Abwehrspieler. Er beherrschte den Spieler nach Belieben, wie die Satzgewinne von 11:5, 11:2 und 11:6 zeigen. Getrübt wurde dieses Bild nur im 2. Satz, wo Schwierz bei 10:7 eine kurze Phase der Unaufmerksamkeit hatte und diesen Satz noch dem Gegner mit 10:12 abgab.

Bei 2:1 für die SG kam es zum Doppel zwischen Bielinski/Schwierz und Hoffmann/Schumann. Da Bielinski und Schwierz in der Saison nicht zusammen Doppel spielen war unklar, ob das Doppel harmonieren würde. Insgesamt sah man sich trotzdem in der Favoritenrolle und eigentlich bereits auf der Gewinnerstraße. Man hätte sich nicht mehr irren können! Die Gegner aus Schwerz hatten Bielinski/Schwierz locker im Griff und siegten verdient mit 3:0-Sätzen. Verwunderung und Unverständnis ob der klaren Niederlage und schlechten Leistung machte sich breit. Der zweite Durchgang Einzel startete mit der Partie der beiden Spitzenspieler, Hoffmann bei Schwerz, Bielinski bei der SG. Ein Blick auf die TTR-Werte schob Bielinski eine leichte Favoritenrolle in diesem Einzel zu. Doch auch hier kam es anders, denn der Gegner Schumann kam ausgezeichnet gegen die Noppen von Kristof zurecht. Am Ende gewann Schumann gar mit 3:0 und die Kombinierten lagen mit 2:3 in Rückstand, eine für gänzlich unmöglich gehaltene Situation.

Im nächsten Spiel standen sich Walser und Schumann gegenüber. Hier war Walser erneut, wie in der ersten Partie, eher der Außenseiter, allerdings beherrscht er das Spiel gegen Abwehr ebenfalls und so war man bei der SG noch guter Hoffnung sich an den eigenen Haaren noch aus dem sich anbahnenden Schlamassel zu ziehen. Was in der Folgezeit geschah war Drama pur. Walser spielte die ersten beiden Sätze taktisch schlecht und schon unter der Last des Gewinnen-müssens zusammenzubrechen. Die ersten beiden Sätze gingen sang- und klanglos verloren, aber schon zu Ende des 2. Satzes konnte man erkennen, dass Walser sich nicht zum Opfervieh machen lassen würde. In der Satzpause machte er den Betreuern klar „ich packe das noch“. Und tatsächlich, ein komplett anderer Walser gewann Satz 3 nach Taktikwechsel klar mit 11:5, konnte sich nach knappem Spielverlauf mit einer immer besser treffenden Rückhand den 4. Satz mit 11:9 sichern. Der Entscheidungssatz musste gespielt werden und Walser spielte wie im Rausch, traf nun ganze Serien harter Schläge und führte bereits mit 9:1, die Freude auf der Bank ob das nahenden 3:3 Ausgleichs war bereits aus den Gesichtern abzulesen. Doch wie eng bei Walser Genie und Wahnsinn beisammen liegen, konnte man auch in diesem Einzel sehen. Er wollte nun unbedingt noch einen „Fernsehball“ (alle Spiele wurden auf Video aufgezeichnet) spielen, und spielte anstatt dessen auf einmal Fehler nach Fehler. Bei 9:7 gelang der Punkt, sodass Walser nun 3 Matchbälle hatte. Doch die aufkeimende Nervosität war nicht mehr abzustellen. Nach 4 Fehlern in Folge war die Katastrophe nur einen Punkt entfernt. Matchball Schumann, gleichbedeutend mit Matchball Schwerz zum 4:2 Sieg im Mannschaftskampf. Doch wieder wendete sich das Blatt. Den gegnerischen Aufschlag bei 11:12 wird Walser wohl nicht so schnell vergessen. Sekt oder Selters wird er sich gedacht haben. Er umlief die Rückhand und spielte seine beste und härteste Vorhand des Tages, beinahe ungläubiger Jubel bei Walser und den Fans ob des hochriskanten Spielmanövers. 12:12. Doch Schumann war noch nicht geschlagen. Unbeeindruckt machte er den nächsten Punkt und holte sich die zweite Chance das Match für sich zu entscheiden. Allerdings machte Schumann bei 13:12 dann den entscheidenden Fehler, denn er spielte Walser zweimal hintereinander auf der Rückhand an. Walser wehrte mit seinem Paradeschlag, einem knallharten Rückhandtopspin den 2. Matchball ab und erkämpfte sich dann seinen fünften Matchball. Bei 14:13 im Entscheidungssatz machte Walser dann tatsächlich den Sack zu und die SG war wieder im Rennen. Was für ein Spiel, was für ein Drama, aber was für ein Herz von Walser, der alle Höhen und Tiefen in diesem Match erleben musste, um sich am Ende mit einem süßen Sieg zu belohnen. In der Rückschau auf die 3 Tage Pokalmeisterschaften sicherlich das dramatischste, spannendste und wichtigste Spiel.

Im letzten Einzel des Tages spielte dann Schwierz gegen Finger. Da hier erneut ein Materialspieler Schwierz als Gegner gegenüberstand war Schwierz klarer Favorit, zudem war Schwerz doch ein wenig geschockt, man war nur einen Punkt entfernt von einem Sieg gegen die SG. Schwierz wurde dieser Rolle eindrucksvoll gerecht und ließ dem Gegner keine Chance. Ein klares 3:0 und somit der 4:3 Sieg gegen SG Aufbau Schwerz waren die Folge!

In der Summe ein ganz enge Kiste, die aber immer sportlich fair und in guter Stimmung ausgetragen wurde. Die SG war somit im Soll, was die eigenen gesetzten Ziele anbetraf, allerdings mit deutlich mehr Nervenkitzel als gedacht.

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Foto: Christian Peinemann

SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim kommt mit 0:4 unter die Räder gegen die DJK Offenburg – Schwierz bei knapper Niederlage mit starkem Auftritt!

Bereits eine halbe Stunde nach dem Krimi gegen Schwerz stand das nächste Match auf dem Programm. DJK Offenburg, Vertreter des Verbandes Südbaden, hieß der wesentlich stärker einzuschätzende Gegner. Hier konnte sich die SG Erste überhaupt nur realistische Chancen auf den Sieg ausrechnen, wenn der Gegner nicht in Bestbesetzung antreten würde. Doch dieser Gefallen wurde nicht gewährt und so ist die Geschichte dieses Spiels vergleichsweise schnell erzählt.

Im ersten Match des Abends spielte Bielinski gegen Streicher. Einen Satz zeigte Bielinski, was sein variables Noppenspiel alles zu bieten hat. In diesem Satz beherrschte er den Gegner nach Belieben. Leider blieb es bei dem einen Satzgewinn und Bielinski verließ mit einer 1:3 Niederlage den Tisch.

Schwierz musste im zweiten Match gegen die Nr. 1 der Gäste, Yannick Schwarz, an die Platte. Obwohl nur 30 TTR Punkte voneinander getrennt agierte Schwarz schon beinahe überheblich, was Schwierz mit cleverer Spielweise zu 2 Satzgewinnen nutzen konnte. Bemerkenswert ist hierbei der Ball zum 1:0 im 4. Satz, wie Schwierz ein lupenreines Ass gegen den wieselflinken Gegner gelang. Im 5. Satz war Schwierz aber letzten Endes ohne echte Siegchance, vielleicht hätte er selbst mehr daran glauben müssen. So lag die SG mit 0:2 hinten.

Walser musste also im dritten Einzel erneut die Position mit dem Rücken zur Wand einnehmen. Gegen Lingert lieferte er ein starkes Match auf Augenhöhe ab, konnte aber leider die mutig und hochklassig erspielten Chancen nicht nutzen. Zu Buche stand am Ende ein dem Spielverlauf nicht entsprechendes 0:3.

Mit eben diesem Zwischenstand gingen Bielinski und Schwierz ins Doppel gegen Schwarz und Lingert. Hier war man leider chancenlos beim 0:3. Das Match endete somit mit 0:4 bei lediglich 3 Satzgewinnen. Die SG war am Ende des ersten Turniertages trotzdem zufrieden, da man neben dieser deutlichen und nicht gänzlich unerwarteten Niederlage den dramatischen Sieg gegen Schwerz auf der Habenseite zu verbuchen hatte.

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Foto: Christian Peinemann

Sensation bei den deutschen Pokalmeisterschaften! Schwierz besiegt Gao Peng! SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim unterliegt nach tapferer Gegenwehr gegen Titelaspirant TTC Gnadental mit 1:4

Am zweiten Tag der deutschen Pokalmeisterschaften in Fröndenberg ging es direkt um 9 Uhr morgens mit dem Highlight des Turniers aus SG Sicht weiter. Der Turnierfavorit TTC Gnadental der Herren A Klasse stand als Gegner auf der anderen Seite. Vor allem Gao Peng, der chinesische Spitzenspieler hatte es Defensivkünstler auf Bundesliganiveau (mit kurzen Noppen auf der Rückhand!) die Zuschauer und Spieler in den Bann gezogen.

Im ersten Spiel zeigte Schwierz, dass er ein sehr hohes Spielverständnis gegen Abwehr hat und trotz unscheinbarer und eher kontrollierter Spielart ein ernst zu nehmender Gegner für jeden Abwehrspieler ist. Nach verlorenem erstem Satz lag Schwierz im 2. Satz bereits mit 6:10 hinten. In der Folge machte Gao ein paar vermeidbare Fehler und Schwierz kam in die Verlängerung, wo es ihm mit rotationsreichen Topspins doch tatsächlich gelang den Satz mit 12:10 für sich zu entscheiden. Allein dieser Satzgewinn ist schon als kleine Sensation zu bezeichnen, denn in der TTR Rangliste trennen Gao und Schwierz mehr als 300 Punkte. Doch es ging sogar noch weiter. Ein zunehmend nervöser agierender Gao lag auf einmal mit 1:5 und 5:8 gegen Schwierz im 3. Satz hinten. Schwierz seinerseits spielte auf seinem Niveau nahezu fehlerlos auf die Schnittvariationen des Gegners, die Gao bei zu ungewohnten Fehlern im Angriff und in der Vorhandabwehr führten. Das Problem von Schwierz allerdings ist, dass er einfach nicht fest spielen kann und im ganzen Spiel den Ball niemals an Gao vorbeispielen konnte, der Gegner war einfach zu schnell oder andersherum die Topspins und Schupfbälle von Schwierz zu langsam. Gao fing sich wieder und konnte mit erhöhter Trefferquote Schwierz noch im 3. Satz abfangen und ging mit 2:1 in Führung. Im 4. Satz hatte sich das Spiel von Gao wieder auf konstant hohem Niveau stabilisiert. So kam es noch zu einigen sehenswerten Ballwechseln, letzten Endes konnte aber Schwierz hier nicht mehr ins Spiel zurückkommen und unterlag 1:3. Soweit, so gut, dachten sich die zahlreichen Zuschauer, doch diese Partie sollte mit einem Knalleffekt zu ende gehen. Nach dem Spiel wurden beide Spieler durch den Oberschiedsrichter aufgefordert die Schläger kontrollieren zu lassen. Hier werden neben einer Kontrolle des Materials (ITTF Zulassung, Material in ordnungsgemäßen Zustand, etc.) auch Lösungsmitteldämpfe gemessen, um unerlaubtes Schlägertuning einzuschränken. Schwierz Schläger passierte den Test ohne Probleme, doch völlig überraschenderweise war die Werte für Gaos Schläger bei der ersten Messung zu hoch. Als dies durch eine Zweitmessung bestätigt wurde blieb dem Oberschiedsrichter nichts anderes mehr übrig und er wertete das Spiel als ein 11:0, 11:0, 11:0 und mit 3:0 Sieg für Schwierz. Somit musste Gao, der wie alle anderen Beteiligten das Ergebnis der Messung nicht nachvollziehen konnte, in den folgenden Partien auf einen Ersatzschläger zurückgreifen, den er freiwillig kontrollieren ließ, um ähnliches Ungemach zu vermeiden.  Für Schwierz ist sowohl das Spiel wie auch der Sieg, auch wenn es spielerisch „nur“ zu einem Satzgewinn reichte, sicherlich ein unvergesslicher Moment in seinem Tischtennisleben und darüber hinaus noch die völlig unerwartete 1:0 Führung für die Kombinierten.

Im zweiten Spiel musste Teamchef Bielinski gegen Horlacher an den Tisch. Horlacher agierte beinahe humorlos, weil er direkt ab Start des Spieles Bielinski keine Chance gab, seinerseits mit Offensiv-attacken zu glänzen. Immer wieder machte der Linkshänder mit seinen starken Aufschlägen und Returns direkt Druck. Bielinski war in allen drei Sätzen weit entfernt von einem Satzgewinn und unterlag leider chancenlos mit 0:3. Somit konnte Gnadental ausgleichen zum 1:1.

In dem Gefühl des sicheren Sieges hatten die Gnadentaler vor Spielbeginn an Position 3 ihren starken Nachwuchsspieler Westendorf eingesetzt, mit dem es nun Walser zu tun bekam. Walser zeigte erneut phasenweise riesiges Tischtennis und untermauerte sein Potential, das laut eigenem Bekunden jenseits der 1900 Punkte liegt. Er gewann die Sätze 1 und 4 und selbst im Entscheidungssatz ging „Walsie“ mit 3:1 in Führung. Der Nachwuchsmann der Gnadentaler ließ sich nicht entmutigen und machte 8 Punkte in Folge und gewann am Ende knapp mit 11:7 und somit das Match mit 3:2. Zu diesem Zeitpunkt konnte man den Gnadentalern schon im Gesicht ablesen, dass dieses Spiel einen wesentlich anderen, weil knapperen, Spielverlauf hatte, als angenommen.

Bei 1:2 spielten Schwierz/Walser nun gegen Gao/Horlacher. Wie zu erwarten war ging es hier vornehmlich darum nicht „abgeschossen“ zu werden. Das SG Duo unterlag deutlich mit 3:0, aber die erneute Partie gegen Gao ließ mehr Freude als Verdruss zu. Vor allem Walser konnte einige seiner Knallerrückhände an Gao vorbeischießen, letzten Endes reichte dies aber nicht zu einem Satzgewinn.

Bei 1:3 spielte nun Bielinski gegen Gao. Er konnte sich einen sehr direkten Eindruck von der Spielklasse von Gao abholen. Die ersten zehn Punkte des ersten Satzes gingen an den Chinesen. Bei 0:10 bekam Bielinski dann einen Punkt von Gao „geschenkt“, sodass ein 11:0 Debakel durch den Gegner verhindert wurde. Der Ersatzschläger schien Gao also nicht im Geringsten zu beeinträchtigen. Aber auch Bielinski konnte sich über den Verlauf  der Partie deutlich steigern und zeigte eine famose Leistung. Ähnlich wie Schwierz konnte er Gao einen Satz abluchsen (die beiden ersten im Turnierverlauf!), um im Folgesatz dann sogar recht deutlich in Führung zu gehen. Doch auch hier konnte Gao das Match am Ende mit 3:1 gewinnen und somit den 4:1 Sieg für Gnadental sicherstellen.

Trotz der Niederlage eine Riesenerfahrung für die SG Truppe! Da an diesem Tag keine weitere Partie mehr anstand, hatte man den Rest des Tages Zeit das Erlebte in aller Ausgiebigkeit zu besprechen und sich auf die Partie am nächsten Tag vorzubereiten.

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Foto: Christian Peinemann

Bielinski in Topform! SG Frei-Laubersheim/Hackenheim/Winzenheim schlägt Margretenhaun-Künzell mit 4:1 und sichert sich Platz 9 in der Endabrechnung der Herren A Konkurrenz bei den deutschen Pokalmeisterschaften 2014 in Fröndenberg an der Ruhr

Am letzten Spieltag der Vorrunde kam es zum Duell Rheinhessen gegen Hessen. Oftmals wird Rheinessen – der kleinste Tischtennisverband Deutschlands – von den Hessen etwas verspottet, daher war es den Kombinierten umso wichtiger sich in diesem Match gegen Margretenhaun-Künzell (Fulda) zu behaupten. Leider war zu diesem Zeitpunkt bereits klar war, dass das Viertelfinale nicht mehr zu erreichen war. Es ging für die Mannen um Kristof Bielinski also lediglich ums Prestige und um den 3. Platz in der Gruppe, was einem geteilten 9. Platz als Endplatzierung gleichkommen würde.

Bielinski legte im ersten Spiel direkt einen guten Grundstein für die „Mission 9. Platz“, indem er Thorsten Müller mit 3:1 bezwang. Der Gegner leistete über weite Phasen erbitterten Wiederstand, wie das knappe Ergebnis von 11:9, 10:12, 11:8, 13:11 belegt.

Dann kam Walser in die Box. Wie gegen Schwerz zwei Tage zuvor hatte sich das SG Team für eine taktische Aufstellung (Position 2 und 3 in der Mannschaft können frei aufgestellt werden, nur die Position 1 muss vom stärksten Spieler besetzt werden) entschieden. Für Walser an Position 2 (eigentlich hinter Schwierz in der Mannschaftsaufstellung) ergab dies immer im ersten Spiel den Spitzenspieler als Gegner mit der Chance auf ein „Break“. Schwierz seinerseits umging damit den Spitzenspieler auf Position 3, hatte aber dann jeweils auch die „Pflicht“ gegen die Nr. 2 und Nr. 3 der Gegner gewinnen zu müssen. Walser hat die spielerischen Möglichkeiten auch deutlich stärker einzuschätzende Spieler zu schlagen, deswegen hatten die Kombinierten erneut auf ihn in der Partie gegen Leutbecher von Margretenhaun-Künzell gesetzt. Dieser sehr schwierig zu spielende Linkshänder konnte Walser in der ersten Hälfte Partie aber klar dominieren und wieder lag Walser mit 0:2 in Sätzen zurück. Würde er auch dieses Spiel noch drehen können? Es sah zunächst danach aus, denn Walser gewann Satz 3 und konnte auch in Satz 4 eine Führung heraus spielen. Doch leider konnte er in der Endphase des 4. Satzes die entscheidenden Punkte nicht machen und er unterlag mit 9:11 und somit ging das Match mit 1:3 verloren.

Beim Spielstand von 1:1 kam nach der misslungenen Kür nun die Pflicht für die Kombinierten, denn der nächste Punkt war fest eingeplant. Schwierz spielte gegen Matthias Müller und ließ beim 3:0 Sieg nicht den Hauch eines Zweifels aufkommen. Die SG lag also mit 2:1 vorne.

Das Doppel Bielinski/Schwierz bekam es nun mit Leutbecher/Müller zu tun. Und wie auch in den vergangenen Partien schien das Doppel die Achillesferse für die SG zu sein. Die ersten beiden Sätze gingen recht deutlich an die Gegner und auch im 3. Satz lag man bereits mit 5:7 hinten. Bielinski und Schwierz haben wohl an die dramatische Partie von Walser gegen Schumann gedacht (hier drehte er ein 0:2 und wendete so die Niederlage im ersten Spiel gegen Schwerz ab, siehe oben), denn auch hier starteten beide eine fulminante Aufholjagd. Der dritte Satz konnte noch nach Abwehr von 2 Matchbällen mit 12:10 gewonnen werden, der 4. Satz wurde klar mit 11:4 gewonnen, es kam nun auf den Entscheidungssatz an. Es sollte mal wieder ein Krimi werden. Bei 3:6 nahm Schwierz die Auszeit, um nochmals mit Bielinski die letzten Optionen im Match zu besprechen. Und der geschmiedete Plan schien aufzugehen, dann es gelangen 4 direkte Punkte in Folge, so dass die Gegner ihrerseits zu dem taktischen Mittel Auszeit griffen. Doch Bielinski/Schwierz waren nicht mehr zu stoppen und der fünfte Satz wurde mit 11:8, das Match mit 3:2 gewonnen. Die SG führte mit 3:1.

Im Duell der Spitzenspieler kam es dann zur Partie Bielinski gegen Leutbecher. Unser Mannschaftsführer hatte seine liebe Mühe in diesem Match, lag nach gewonnenem erstem Durchgang bereits mit 1:2 nach Sätzen hinten. Im 4. Satz ging das Spiel in die Verlängerung und um Haaresbreite konnte „Billy“ eine Niederlage abwenden. Im 5. Satz war der Widerstand des Gegners gebrochen und Billy holte sich das Match mit einem sehr knappen und ebenso hart umkämpften 3:2 Sieg.

Somit hatte die SG den hessischen Nachbar mit 4:1 bezwungen. Überragender Spieler an diesem Tage war Kristof Bielinski, der an drei der vier zum Sieg benötigten Punkte beteiligt war.

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Foto: Christian Peinemann

Als Fazit können die Kombinierten festhalten: die sportlichen Ziele in einem fantastisch organisierten Turnier wurden erreicht. Das Team hat perfekt harmonisch zusammengehalten! Bemerkenswert ist die Einzelbilanz von Schwierz mit 4:1. Bielinski kann mit seiner 3:4 Bilanz nicht ganz zufrieden sein. Walser mit einer Bilanz von 1:4 unter Wert geschlagen, aber mit dem wichtigsten Sieg für die SG über die 3 Tage hinweg. Nächstes Jahr wieder!

Wichtig zu erwähnen ist aber auch: das Team hatte auch tolle Unterstützung vor Ort: dank Christian Peinemann nimmt das Team viele Impressionen in Form von Videos und Fotos mit nach Hause, dank Vereinsmanager Matthias Edinger wurden alle Daheimgebliebenen mit zahlreichen Tweets in Echtzeit über die knappen Spielstände vor Ort informiert.  Nicht zu vergessen ist natürlich auch wie immer Oswald Stumpf (seit 60 Jahren (!) Abteilungsleiter Tischtennis), der leider nicht vor Ort dabei sein konnte, aber u.a. mit einer großzügigen Sektspende ebenfalls Anteil an beiden Siegen/den Feierlichkeiten danach zuzuschreiben ist.
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